Anstrengung und Abneigung
Warum sind manche Menschen gerne sportlich und andere nicht? Dafür gibt es sicherlich zu viele Gründe, um hier kurz darüber zu schreiben. Aber eine Ursache als Resultat meiner Beobachtung möchte ich doch hier ansprechen: oft empfinden Menschen Abneigung gegen Anstrengung. Es fühlt sich einfach nicht gut an. Kinder zum Beispiel tolerieren Anstrengung oft nur, wenn sie versteckt stattfindet, also spielerisch stattfindet, wie zum Beispiel bei den Ballsportarten. Dort laufen sie sich die Lunge aus dem Hals. Aber beim stupiden 1000-Meter-Lauf, da haben sie nicht diesen Elan. Dabei wird Anstrengung oft negativ erlebt. Warum ist das so?
Nach meiner Erfahrung, weil die Dosis nicht passt. 1000 Meter sind vielleicht zu viel!? Die anderen sind vielleicht viel zu schnell, bei dem Versuch mitzuhalten verausgabt sich ein Kind dann zu sehr!? Als Folge ist es frustriert. Jedenfalls tritt wohl häufig ein Misserfolgserlebnis im Zusammenhang mit derlei sportlichen Anforderungen auf.
Ganz ähnlich verhält es sich beim unsportlichen Erwachsenen. Anstrengung wird unter anderem deshalb mit Abneigung bewertet, weil es schon als Kind so erlernt wurde (vor allem durch falsche pädagogische Konzepte) oder aber, weil die verabreichte Dosis nicht oder überhaupt nicht zur aktuellen Leistungsfähigkeit passt.
Daher: wer mit Sport beginnt, sollte locker arbeiten. Es dauert oft Jahre, bis man die Anstrengungen als positive Empfindung ausmacht. In dieses Prozess muss man reinwachsen. Die Formel sollte heißen: Zeit x Wiederholung x mittlere Dosis.
Und Schulnoten für Sportunterricht gehören abgeschafft….