Die Stadt und die Macht
Diesen Monat lief ein Sechsteiler im ARD-Fernsehen, der die Geschichte einer Kandidatin für das Bürgermeisteramt in Berlin erzählt. Der Polit-Thriller findet hier deshalb Erwähnung, weil die neue Kandidatin der fiktiven Partei CDL eine interessante Vision verfolgte: Die Bürger müßten nicht nur alle 4 Jahre wählen gehen, sondern auch selbst Verantwortung übernehmen – für ihre Hausgemeinschaft, ihre Straße, ihren Stadtteil und ihre Stadt.
Hier zeigen sich Parallelen zum Gesundheitssystem: Gesundheits-Wissenschaftler fordern seit langem, dass mehr Eigenverantwortung im Umgang mit der eigenen Gesundheit gelebt wird. Es reicht eben nicht, gelegentlich zum Arzt zu gehen, nämlich so spät wie möglich und wenn man es gar nicht mehr aushält. Sondern jeder soll selbst Verantwortung für seine Gesundheit übernehmen, soll sich selbst informieren, sich bewegen und sich vernünftig ernähren. Wer sich nicht um sich selbst kümmert, kann nicht erwarten, dass es ein anderer auf qualifizierte Art für ihn tut.
Selbstverständlich ist hiermit niemand gemeint, der diese Leistung nicht erbringen kann, weil er vielleicht schon zu krank dazu ist. Oder noch ein Kind. Oder schon zu alt, um sich in diesem Thema noch zurecht zu finden.
Die überwiegende Mehrheit in der westlichen Welt wäre aber ohne Probleme dazu in der Lage, achtsamer mit sich selbst umzugehen. Und genau von denen erwartet die Gesundheits-Wissenschaft, dass sie mehr Eigenverantwortung an den Tag legen.